Ein Kindheitstraum - im Alter erfüllt

 

Schon als Kind war es mein größter  Wunsch, ein eigenes Instrument zu besitzen und zu musizieren. In meinem Elternhaus wurde gerne gesungen (mein Vater war leidenschaftlicher Sänger im Gesangverein), und so wünschte ich  mir immer eine Gitarre.

Meine Eltern hätten meinen Wunsch gerne erfüllt, dies war aber aus finanziellen Gründen nicht möglich. An Musikunterricht war nicht zu denken - in der Nachkriegszeit hatte man andere Probleme. Dies ist kein Vorwurf an meine Eltern, es war jene Zeit.

 

Gelegentlich kamen wir auch nach Freiburg, wo ich in den Auslagen des Musikgeschäfts immer sehnsüchtig die Gitarren anschaute und auch einen Prospekt mitnahm - immer in der Hoffnung, dass es doch einmal möglich würde, eine zu kaufen.

Ein Instrumentenwunsch konnte mir aber erfüllt werden: Der Pfarrer in unserem Dorf brachte mir mit anderen zusammen das Flötespielen bei. Ein klein wenig war mein Musikwunsch also befriedigt. Die Blockflöte ist nach über 60 Jahre noch in meinem Besitz und für den Hausgebrauch spiele ich sie auch noch gelegentlich.

 Nach der Schulzeit kam die Berufsausbildung und das Berufsleben, außerdem  aktive Mitgliedschaft in Vereinen (Gesangverein, Sportverein und Rotes Kreuz) und andere Ehrenämter, so dass der Musikwunsch zurückgedrängt wurde. Ganz erloschen war der Wunsch nach einem  Musikinstrument aber nie.

Später kaufte ich mir eine kleine elektronische Heimorgel. Aber die richtig zu spielen, war schwieriger als ich gedacht hatte. Ich habe sie an einen Kindergarten verschenkt,  und die Kinder hatten ihre Freude daran.

 Im Jahre 1999 hörte und sah ich beim Dorffest einen Drehorgelmann mit seiner Orgel. Nach einer  kleinen Weile sprach ich ihn an und er erzählte mir von seiner Drehorgel und seinen Auftritten. Plötzlich war der Wunsch nach einem Instrument wieder da! Er nannte mir einige Hersteller von Drehorgeln, die ich dann nach und nach anrief.

 

Im Juni 2000 hatte ich geschäftlich in Berlin zu tun. Vor meiner Anreise hatte ich eine Kollegin in Berlin gebeten, mir einen Fahrplan nach Berlin-Biesdorf ausfindig zu machen. Es interessierte sie natürlich, warum ich dort hinfahren wollte. Bei meiner Ankunft in Berlin bekam ich von ihr den gewünschten Fahrplan und die Nachricht, dass sie mit dem Orgelbauer Stüber einen Termin für mich vereinbart habe.

 

Bei dem Besuch sagte ich Herrn Stüber, dass ich mich erst informieren und noch keine Orgel kaufen wolle. Er spielte mir sein Orgelsortiment vor und erläuterte die verschiedenen Instrumente. Ich war sofort von der 26er-Orgel wegen ihres Klangvolumens und ihrer Handlichkeit begeistert. Ich trat die Heimreise an, mit dem festen Entschluss: Ich kaufe eine Drehorgel! Noch während der Endscheidungsphase hatte mich Herr Stüber angerufen und mir mitgeteilt, dass er in den nächsten Wochen nach Südwestdeutschland fahre und die 26er-Orgel, die mir so gut gefallen hatte, mitbringen könne. Ich konnte den Termin der Auslieferung kaum erwarten!

Den Tag, an dem Herr Stüber mir die Orgel in meiner Wohnung  vorspielte, werde ich nie vergessen.

 

 

Ich hatte mein Instrument!

 

Fünf Jahre später kaufte ich noch eine 20er-Bauchorgel, weil ich gemerkt hatte, dass die 26er-Orgel in geschlossenen Räumen zu laut ist. Auch diese kaufte ich bei Orgelbau Stüber, und sie eignet sich wunderbar zum Mitsingen und Musizieren in kleinen Räumen.

 

Beide Drehorgeln machen sowohl den Zuhörern als auch mir bei Festen und Familienfeiern viel Freude.

 

Zusammentreffen mit Drehorgelfreunden und gemeinsames Spielen bei verschiedenen Veranstaltungen sind eine zusätzliche Bereicherung und Freude.

 

Ein Kindheitswunsch ging im Alter in  Erfüllung!